Mi nuevo país:

SO IST ECUADOR! / ESO ES ECUADOR!

ZEIT/tiempo:

Das Wort “Puenktlichkeit” gibt es eigentlich gar nicht. Wenn man eine Zeit ausmacht zu der man sich irgendwo treffen will, ist die Verspaetung eigenlich immer scon mit eingerechnet. Wenn man z.B. sagt um 16 Uhr, kommen die ersten so um 16.30 Uhr, woruebersichaberniemand beschwert, da 16 uhr ja 16.30 – 17.00 Uhr heisst. :D

Gerade am Anfang musste ich mich da dran gewoehnen und warten war dann erstmal eine taegliche Freizeitbeschaeftigung. Mittlerweile hab ich mich natuerlich daran gewoehnt und komme selber puenktlich mindestens eine halbe Stunde zu spaet. Das einzige, wo man sich nicht verspaeten darf ist die Schule. Um 7 Uhr wird das Tor geschlossen und eigentlich sollte danach auch keiner mehr reinkommen. Wenn man 10 Minuten zu spaet ist lassen die einen aber schon noch rein. Ich mein wir sind ja in Ecuador xD Bei laengerer Verspaetung muss dann aber ein Erziehungsberechtigter antraben.


KLIMA/clima:

Das Klima ist natuerlich ganz anders als in Deutschland. Schon allein, weil es keine 4 Jahreszeiten gibt.

Die Menschen sagen zwar immer, dass es Sommer und Winter gaebe, aber wissen selbst nicht in welcher Jahreszeit wir uns gerade befinden, da es keine wirklich grossen Unterschiede zwischen den beiden gibt. Das einzige, was mir aufgefallen ist ist, dass es im Winter (so Januar bis Mai) mehr regnet.

Das Tolle im Klima in Ecuador ist, dass man eigentlich immer die Jahreszeit haben kann, auf die man gerade Lust hat: An der Kueste (heiss) und im Urwald (feucht-heiss-schwuel) ist immer Sommer; in der Sierra/den Anden herrscht ein mildes Fruehlings-/Herbstliches Klima und um Winter zu haben, muss man nur einen Ausflug zum Cotopaxi oder anderen Vulkanen machen, wo es dann auch Schnee und Minusgrade gibt.

Nun noch ein bisschen mehr zum Klima der Sierra, wo ich wohne. Es gibt eigentlich keine besonders grossen Temperaturschwankungen (immer so um die 15 Grad), doch man weiss morgens nie, wie das Wetter sich im Laufe des Tages noch veraendern wird.

Es wird gesagt “Man erlebt alle vier Jahreszeiten in nur einem Tag”. Und es stimmt: Manchmal scheint morgens die Sonne (in der es wegen der Hoehe von ca. 2800m richtig heiss ist) und nachmittags schuettet es wir aus Eimern und ist kalt.

Mir gefaellt es aber ganz gut, da es nie zu heiss oder zu kalt ist!


ESSEN/comida:

Also meistens gibt es Reis, Reis oder Reis. Manchmal auch Reis und ziemlich oft Reis :D Wie man sieht: Reis dominiert die Mahlzeiten. Vegetarier haben es in Ecuador super schwer, denn es gibt einfach IMM ER Huehnchen oder Fleisch dazu. Lustig ist auch, dass es manchmal Reis, Kartoffeln und Nudeln auf einem Teller gibt.

Zu Suppe isst man moistens salziges Popcorn und eigentlich zu allen Mahlzeiten wird ein frischer Fruchtsaft gemacht. Insgesamt gibt es immer viele leckere Fruechte und einige die ich vorher noch nie gesehen geschweigedenn gegessen habe.

Brot, das vergleichbar mit dem normalen Deutschen ist, gibt es nicht. Nur total viele verschiedene Sorten von Toastbrot und (Kuchen-)broetchen – von suess bis salzig.

Wegen der ja schon vor meinem Austauschjahr heiss diskutierten ecuadorianischen Spezialitaet Meerschweinchen muss ich euch leider enttaeuschen. Ich war ja total traumatisiert und dachte ich werde jeden Tag ein Meerschwein auf den Teller bekommen, habe e saber letztendlich erst 2mal gegessen. Es schmeckt eigentlich gar nicht schlecht und ist eine Delikatesse fuer die Ecuadorianer und auch relative teuer im Vergleich zum restlichen Essen.

Es wird total viel Essen auf den Strassen verkauft, was teilweise auch nicht sonderlich sauber ist, aber dafuer sind so gut wie alle Lebensmittel hier sehr, sehr billig.

Am Liebsten esse ich Chaulafan – chinesische Reispfanne mit Shrimps, Huehnchen und Gemuese .

Das eklichste, was ich mal auf meinem Teller hatte war kleingeschnittener Kuhmagen und sah aus wie ein Putzlappen :D


VERKEHR/tráfico:

Verkehr in Ecuador ist, wie nicht anders zu erwarten, ziemlich chaotisch. Regeln gibt es nicht wirklich und angeschnallt wird sich auch nur, wenn man an einem Polizist vorbei faehrt.

Die Strassen im Zentrum der Staedte sind relativ schmal und meist Einbahnstrassen (Quadratsystem).Die Schnellstraqssen sind dann schon mehrspurig, aber dennoch herrscht oft Qualitaetsmangel.

Ungefaehr jedes dritte Auto in Latacunga ist gelb. Und da diese Taxis immer nur 1$ kosten nimmt man doch oft eins. Auch weil z.B. zu Fuss gehen abends zu gefaehrlich ist. Ansonsten gibt es noch Stadtbusse, aber Bus fahren gilt auch eher als gefaehrlich.

Zuege als oeffentliches Verkehrsmittel gibt es nicht. Um in andere Staedte zu gelangen fahren rund um die Uhr Busse.

Ziemlich viele Leute haben Pick-Ups und somit kommt es oft vor, dass man hintendrauf mitfaehrt, da es vorne ja nur 2-3 Plaetze gibt. Einmal hatten wir eine Klassenfeier und sind ernsthaft mit 20 Leuten auf einem PickUp gefahren :D

Da es eigentlich niemanden interessiert, ob man einen Fuehrerschein hat oder nicht und die Eltern ihren Kindern oft schon mit 15 Jahren oder eher fahren beibringen, ist eine der Freizeitbeschaeftigungen mit Freunden im Auto Runden zu drehen. Das heisst man faehrt einfach stundenlang in der Stadt rum ohne wirkliches Ziel.


SCHULE/colegio:

Der Unterricht beginnt um 7 Uhr mit einemMorgenappell auf dem Schulhof,wo die wichtigsten Ansagen fuer die ganzen Schule gemacht werden. Dazu muessen sich alle Kurse in 2er Reihen an ihrem Platz aufstellen^^

Man wechselt eigentlich nie den Klassenraum, sondern die Lehrer kommen immer zur Klasse.

In den letzten drei Schuljahren waehlt man sozusagen eine „Spezialitaet“ . Ich zum Beispiel bin, wie fast alle Austauschschueler in „Sociales“ (Gesellschaftswissenschaften) un d hab somit neben den normalen Faechern wie Literatur, Mathe, Englisch etc. noch Geschichte, Geografie, Philosophie, Psychologie, Wirtschaft, Recht, Kommunikation, TV und Imagen/Fotos. Andere Spezialitaeten sind z.B. Physik-Mathematik; Chemie-Biologie; Elektrotechnik und Buchhaltung.

Die Schule ist ziemlich gross (ca. 1500 Schueler) und es gibt eine grosse Cafeteria (J), sogar einen Schreibwarenladen und viele Fachraeume (je nach Spezialitaet z.B. haben wir ein kleines Radio-und Fernsehstudio).Und da meine Schule katholisch ist (der Schulleiter ist ein Pfarrer aus Italien), haben wir auch Religionsunterricht und ab und zu Messe und so kirchlichen Kram.

Wie in ganz Ecuador gibt es natuerlich eine Schuluniform. An normalen Tagen besteht diese aus einem blau-weissen Pullover, einem blauene Rock, blauen Struempfen und superhaesslichen Schuhen. Wenn man Sportunterricht hat (2mal pro Woche) zieht man sich nicht in der Schule um, sondern kommt gleich in der Sportuniform zur Schule. Insgesamt gefaellt es mir eine Schuluniform zu haben, denn erstens muss man morgens nicht lange ueberlegen, was man anziehen soll und zweitens gibt es wirklich mehr Gleichheit und es bietet sich gar nicht erst die Moeglichkeit ueber Kleidung zu laestern.

Damit auch alle immer ordentlich angezogen sind und keine Dummheiten machen sind einige Lehrer gleichzeitig auch sogenannte Inspektoren. Die passen auf, dass alle in der richtigen Uniform kommen (Trotzdem haben viele oefters die Sportuniform an und bringen dann einfach irgendeine Ausrede, warum sie nicht in der normalen kommen konnten. Sie ist nunmal viel bequemer), dass die Maedchen keine langen und lackierten Naegel und die Jungs kurze Haare haben. Wenn etwas davonnicht zutrifft, kanns schon mal Aerger geben. Bei den Austauschschuelern wird das aber in der Regel etwas lockerer Gesehen^^

Den Unterricht finde ich oft eher laecherlich, denn z.B. die Englischlehrerin fragt mich nach Vokabeln und ihre Grammatik laesst auch zu wuenschen uebrig :D Ausserdem verbringen die Schueler ihre Zeit damit die Hefte besonders schoen mit Bildchen zu gestalten, worauf es dann Noten gibt. In der Schule machen wir oft gar nichts stoffmaessiges im Unterricht und dann gibts im Gegenzug haufenweise sinnlose Hausaufgaben wie z.B. Texte abzuschreiben oder auszudrucken ohne sie ueberhaupt gelesen zu haben. Das Bildungssystem ist leider immernoch ein ziemliches Loch in Ecuador und es fehlt einige Entwicklung...

Meinen Kurs mag ich total gerne!! Insgesamt sind die Jugendlichen hier kindischer als in Deutschland, aber oft ist es deswegen sehr lustig. Es ist insgesamt viel, viel unruhiger im Unterricht, als ich gewohnt bin, und ab und zu fangen in der Pause einfach alle an zu singen oder zu tanzen :D


PARTIES-FREIZEIT/fiestas-tiempo libre:

 Zwischen deutschen und ecuadorianischen Parties gibt es zwei grundlegende Unterschiede:

So lernt man auch superschnell die verschiedenes Tanzschritte J

Das Bloede ist allerdings, dass man immer fuer alles bei den Eletern um Erlaubnis bitten muss. Also naja ... das ist hier halt normal.

Ausserdem gehen hier die Parties (vor allem Geburtstage und sowas, was bei irgendwem zu hause stattfindet) eher los und sind auch frueher zu Ende, da viele einfach nicht so lange Erlaubnis bekommen. Meine Gasteltern sind gluecklicherweise ziemlich locker drauf J

Nachmittags treffen wir uns ab und zu mit Freunden im Park, drehen Runden oder gehen ins Café, aber viele verbringen ihre Nachmittage auch oft mit Hausaufgaben.

 

MERKWUERDIGES:

- wenn man hier mit Freunden auf Parties oder im Cafe ist und alkoholisches Getraenke bestellt, wird immer nur eine Flasche Bier zum Beispiel gekauft und dann schenkt einer in ein Glas imer ein bisschen ein und gibt es jemandem und so geht das immer rund

- An jeder Ecke gibt es sogenannte "Tiendas" also ganz kleine Laeden in denen man alles findet fuer den Alltag. Nahrungsmittel, total viele Suessigkeiten, Fruechte, Getraenke oder auch verschiedene Haushaltsartikel

- bei Temperaturen um die 15 Grad beschweren sich schon alle wie kalt es doch ist und dass sie wohl bald vor Kaelte sterben muessen. Wenn die wuessten was KAELTE ist :D

- in den reicheren Vierteln der Stadt gibt es sogenannte "comunidades". Das sind einige Haeuser, die wie eine Stadtmauer aussenrum und einen Waechter haben, damit halt keiner einbrechen kann und so. 

 

 




Ich habe nun schon einiges über Ecuador gelesen, gehört und gesehen und verliebe mich immer mehr in dieses Land!

Es liegt im Nordwesten von Südamerika und ist ziemlich klein (ca. 250000 km² und 13.5 Mio Einwohner). Die Landessprache ist Spanisch. In Ecuador gibt es drei "Bereiche" - die Küste, die Andenregion und den Regenwald. Außerdem gehören auch die 1000km vor der Küste liegenden Galapagos Inseln zu Ecuador (da will ich unbedingt mal hin!). Das Klima ist sehr vielfältig, vor allem wegen der großen Höhenunterschiede (0 bis über 6000m). In den Anden ist es eher kühler (ca. 15-20°) und an der Küste sehr heiß (ca. 35°). Regnen tuts glaub ich auch sehr oft und die Luft ist in den Anden sicher ziemlich dünn. Ich berichte dann bald, wie es wirklich ist.

Latacunga - so heißt die Stadt, in der ich ab dem 20. August 2010 wohnen werde. Sie liegt mitten in Ecuador und somit auch mitten in den Anden (2700m) und hat ca. 57000 Einwohnern. Ganz in der Nähe liegen die Hauptstadt Quito (90km entfernt), der Vulkan Cotopaxi (ca. 6000m), der See Laguna de Quilotoa (soll wunderschön sein :)) und die Panamericana (Straße von Alaska bis Feuerland). Viel mehr weiß ich noch nicht, aber werde ab August hier sicher noch über meine Eindrücke von Latacunga berichten.

später mehr dazu...
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